Zum Inhalt springen
Startseite » Blog » Kulturentwicklung per E-Mail-Abbinder

Kulturentwicklung per E-Mail-Abbinder

E-Mail-Abbinder können kulturellen Wandel fördern. Ich höre schon die Empörung der Digitalos unter Euch: „Hä? Wieso E-Mails? Die nutzt doch heute keiner mehr! Emails sind ein Anachronismus!“ Ja, ich wünschte auch das wäre so. Die Realität sieht anders aus: Laut Bitkom Research‌-Studie (Link in den Kommentaren) bekommen 72% der berufstätigen Menschen zwischen 10 und über 30 E-Mails am Tag. Eine Menge Kontaktpunkte – die „nebenbei“ mehr Diversifizierung fördern könnten. Zum Beispiel so:

Erreichbarkeit(serwartungen)
Viele Menschen fühlen sich verpflichtet, per Mail quasi rund um die Uhr erreichbar zu sein. Auch wenn das in der Regel nirgendwo festgelegt ist, halten sich viele an dieses ungeschriebene Gesetz. Insbesondere wenn der*die Chef*in schreibt. Mit flexiblen Arbeitszeiten und asynchron arbeitenden Teams ist das schwierig. Das sorgt für Stress, vor allem bei Menschen die in Teilzeit arbeiten, und konterkariert neue Arbeitszeitmodelle. Deswegen finde ich diesen Hinweis hilfreich: „Meine Arbeitszeiten können anders sein als Deine. Bitte fühle Dich nicht verpflichtet, mir außerhalb Deiner üblichen Arbeitszeit zu antworten.“ Schwupps – Erwartungshaltung geklärt, Transparenz hergestellt, der Druck ist raus. Gleichzeitig drücke ich Wertschätzung gegenüber der Zeit meines Gegenübers aus – ein Beitrag zu einer echten #Vertrauenskultur.

Du oder Sie?
Wie oft hast Du schon beim Formulieren einer E-Mail überlegt, ob Du duzen oder siezen sollst? Wieviel Zeit haben wir wohl alle schon damit verbracht drumherum zu formulieren? Gleichzeitig ist es eine individuelle Sache, ob man sich duzen oder siezen lassen möchte. Hilfreich ist, wenn jede*r einfach auf den ersten Blick erkennen kann, wie das Gegenüber gern angesprochen wird. Das kann man (zum Beispiel mit #gernperdu) in der Signatur vermerken – und schon sind alle Unklarheiten beseitigt. #Transparenz hilft!

Ansprache
Die meisten von uns sind es gewöhnt, dass über ihre Erscheinung und ihren Namen klar ist, welches Geschlecht sie haben und ob sie als Frau oder als Mann angesprochen werden möchten. Menschen, bei denen das nicht so ist, müssen ständig mit Irritationen umgehen und sich erklären. Sie haben dadurch immer einen Nachteil. Das ist nicht fair und kann im Fall der Ansprache via E-Mail ganz einfach umgangen werden, in dem einfach jede*r in der Signatur die passende Ansprache angibt. Aus #Solidarität. Es gibt dazu verschiedene Möglichkeiten, hier ist das gut erklärt: https://lnkd.in/gg6UB49d

E-Mail-Abbinder sorgen nicht automatisch für mehr #Diversität. Aber sie können irritieren, aufmerksam machen und Gespräche initiieren. Sie können Raum für mehr Verständnis und Solidarität öffnen. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg des kulturellen Wandels…

Als Inspiration hier einmal beispielhaft eine meiner Signaturen:

Habt ihr bewusst Dinge in Eurer Signatur benannt? Habt ihr weitere Ideen/Ergänzungen?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner