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Warum ich mich in die systemische Organisationsentwicklung „verliebt“​ habe

Meine Liebesbeziehung mit der systemischen Organisationsentwicklung begann wie so viele Liebesbeziehungen: Als ich das erste Mal mit ihr in Kontakt gekommen bin hab ich es nichtmal gemerkt. Was ich gemerkt habe ist, dass plötzlich so viele Dinge erklärbar waren, die ich vorher eher intuitiv empfunden hatte. Situationen und Herausforderungen, die mir scheinbar willkürlich immer wieder begegnet sind, waren auf einmal keine Zufälle mehr, sondern Muster, die mir ohne viel Nachdenken komplett logisch erschienen. Als ich das verstanden hatte hat das dazu geführt, dass ich mir nicht mehr jedes Mal komplett neu den Kopf zerbrochen habe wie ich mit einer neuen Situation umgehen oder eine unbekannte Herausforderung lösen könnte, sondern dass ich durch mein Wissen und die damit verbundene Haltung der Situation plötzlich viel lösungsorientierter begegenen konnte.

Ganz praktisch bedeutete das: Anstatt mich aufzuregen, dass dies und das ja „einfach nicht sein kann“ oder mir dem Kopf zu zerbrechen, warum das jetzt „schon wieder nicht funktioniert“ kann ich heute in den allermeisten Situationen relativ schnell einordnen warum bestimmte Dinge einfach so sind wie sie sind. Und dass es auch in Ordnung ist dass es so ist wie es ist. Denn: Nur das, was sein darf, kann ich verändern…allein dieser Satz ist für mich ein absoluter Gamechanger und beschreibt perfekt, welche Haltung es braucht, um Dinge wirklich entwickeln, verändern und gestalten zu können.

Nur das, was sein darf, kann ich verändern.

A propos Haltung: Für mich ist die systemische Organisationsentwicklung genau das. Eine Haltung. Am Anfang meiner systemischen Ausbildung am isb dachte ich, dass ich ein tooles Toolset und viele neue Skills lernen werde. Hab ich auch. Aber das ist nur ein ganz kleiner Teil. Viel viel VIEL wichtiger ist für mich, dass ich gelernt habe (oder eigentlich permanent weiter lerne), dass meine Haltung der entscheidende Faktor für meinen Job ist. Was ich mit Haltung meine kann man finde ich ganz gut erklären, wenn man sich mal systemische Perspektiven anschaut. Folgende fünf hängen nicht nur als riesiges Poster bei mir an der Wand, sie sind auch einfach die Grundlage meiner Arbeit: 

  • Zukunft statt Vergangenheit. 
  • Gestaltung statt Bewältigung. 
  • Lösungsorientierung statt Problemtrance. 
  • Kontext statt Person. 
  • Viele Ursachen statt „1 Ursache = 1 Wirkung“. 
  • Wirklichkeit statt Wahrheiten. 

Wenn ihr Euch mal fünf Minuten Zeit nehmt und darüber nachdenkt, kommt man aus diesen Perspektiven heraus eigentlich in jeder Situation ganz schnell in eine Lösungsorientierung. 

Übrigens: Alles, was ich hier heute geschrieben habe, scheint sich erstmal auf den Job zu beziehen. Tut es auch. Wenn man es zu Ende denkt, kann man genau so aber im Prinzip jeder Herausforderung, beruflich wie privat, gut begegnen. Das gilt nicht nur für verschiedene Situationen in Freundschaften, mit dem/der Partner*in oder zum Beispiel bei den üblichen kleinen Problemchen im Sportverein, sondern zum Beispiel auch für den Umgang mit der aktuellen COVID19-Panedemie. Wenn gar nichts wirklich sicher ist und man permanent mit Veränderungen konfrontiert ist braucht es eine stabile Haltung für den Umgang damit. Egal ob beruflich, privat oder beides. 

Einer Sache bin ich mir allerdings sehr sicher: Die Liebesbeziehung zwischen mir und der systemischen Organisationsentwicklung ist „was Ernstes“. Ich würde sogar soweit gehen dass wir uns für’s Leben gefunden haben 😉 

Was mich interessiert: Was habt Ihr für Euch in Eurem Tun bewusst „für’s Leben“ entdeckt?

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