Zum Inhalt springen
Startseite » Blog » Warum werden so viele Wünsche nach Veränderung nicht umgesetzt?

Warum werden so viele Wünsche nach Veränderung nicht umgesetzt?

Ich würde so gern etwas verändern…aber es klappt einfach nicht! Wer kennt’s? Egal ob große oder kleine Veränderungen, meistens ist es vor allem eins was uns um Weg steht: Wir selbst. Warum das so ist und was Du tun kannst, um wirklich ins Handeln zu kommen – dazu habe ich mal ein paar Gedanken aufgeschrieben.

Wunsch nach Veränderung – und nichts bewegt sich

Ich hatte in den letzten Tagen verschiedene Gespräche mit Menschen, die sich eine mehr oder weniger große Veränderung wünschen. Von dem eher „kleinen“ Wunsch, sich mehr sportlich zu betätigen oder das eigene Zeitmanagement zu optimieren, über das Verlangen nach mehr Verantwortung im Job bis hin zu dem Wunsch, beruflich einen komplett neuen Weg einzuschlagen, war alles dabei. Zwei Dinge hatten alle meine Gesprächspartner*innen gemeinsam: Den starken Wunsch nach Veränderung – und gleichzeitig den Frust darüber, dass sich nichts bewegt und sie nicht ins konkrete Handeln kommen bzw. nach kurzer Zeit immer wieder ins die gleichen Handlungsweisen zurückfallen.

Die Gründe dafür waren, ebenso wie die Veränderungswünsche, ganz unterschiedlich. Diese Gründe haben auch alle ihre Berechtigung – und natürlich setzt man insbesondere große Veränderungen wie beispielsweise eine komplette berufliche Neuausrichtung nicht „mal eben so“ um. Was aber ist es, dass Menschen so oft davon abhält, wirklich ins tun zu kommen und die Dinge nachhaltig zu verändern?

Veränderung funktioniert nicht ohne Loslassen

Auch dafür gibt es viele Gründe – wahrscheinlich könnte man eine ganze Serie von Beiträgen nur darüber schreiben. Allerdings hatten alle meine Gesprächspartner*innen der letzten Woche eine Sache gemeinsam: Sie sind (noch) nicht bereit, das was sie heute haben und leben, loszulassen. Im Kleinen wie im Großen: Ein optimiertes Zeitmanagement kann ich nicht umsetzen, wenn ich nicht bereit bin, meine bisherigen Tools zu verändern oder zu ersetzen. Ich werde nicht mehr Zeit für Sport haben, wenn ich nicht bereit bin, dafür an anderer Stelle Zeit einzusparen. Mehr Verantwortung im Job übernehmen kann ich nicht, wenn ich nicht bereit bin, dafür Teile meiner alten Aufgaben abzugeben. Und beruflich einen neuen Weg einschlagen kann ich auch nicht, wenn ich nicht willens bin, einen Teil der Sicherheiten und der Komfort-Zone, die mir mein aktueller Job gibt, aufzugeben. So simpel und gleichzeitig so schwerwiegend.

Die US-amerikanische Autorin Brianna Wiest hat das in ihrem Buch „The Mountain Is You: Transforming Self-Sabotage Into Self-Mastery“ sehr schön beschrieben:

Remaining attached to your old life is the first and final act of self-sabotage, and releasing it is what we must prepare for to truly be willing to see real change.

Brianna Wiest
The Mountain Is You: Transforming Self-Sabotage Into Self-Mastery

Auch wenn das Wort an sich ein sehr hartes ist: Ich fand es einen schönen Gedanken-Anstoß, dieses Verhalten (das wir, wenn wir ehrlich sind, alle immer wieder mal an den Tag legen) als „Selbst-Sabotage“ zu beschreiben. Denn meistens suchen wir die Gründe warum wir etwas nicht verändern können, im Außen. Diese sind natürlich alle auf den ersten Blick valide. Bei genauerem Hinsehen sind es dann aber meistens Punkte, für die es Lösungen gibt. Wir nutzen sie einfach nur, um unsere Komfort-Zone nicht verlassen zu müssen. Das ist total menschlich – verhindert aber leider auch dass Du Dich weiterentwickeln kannst und sorgt im schlimmsten Fall dafür, dass Du unzufrieden oder sogar krank wirst.

Was steckt hinter der Selbst-Sabotage?

Wie kannst Du das nun konkret verändern? Das ist wahrscheinlich ein längerer Prozess. Aber Du kannst einfach mal anfangen, dich damit auseinander zu setzen, was hinter Deiner „Selbst-Sabotage“ steckt. Zum Beispiel, indem Du Dir Das nächste Mal, wenn Du etwas verändern möchtest, die Zeit nimmst um diese drei Punkte für Dich zu beantworten:

  • Was verbessert sich, wenn ich diese Veränderung umsetze?
  • Welche Risiken gehe ich ein und wie könnten Gegenmaßnahmen aussehen?
  • Was passiert wenn ich die Veränderung nicht umsetze? Sind diese Punkte schwerwiegender im Vergleich zu den Risiken?

Gerade bei großen Veränderungen kann es hilfreich sein, sich für wichtige Entscheidungen oder umfassende Veränderungen das Sparring eines Euch nahestehenden Menschen oder auch sogar professionelle Unterstützung in Form eines Coachings zu organisieren.

Check your privilege

Eines ist mir zum Schluss bei diesem Thema noch sehr wichtig: Dass man überhaupt die Möglichkeit hat, sich Gedanken über Veränderungen im persönlichen Bereich zu machen und die Wahl hat, wie man sein (berufliches) Leben gestalten möchte, ist ein absolutes Privileg das nur sehr wenigen Menschen zuteil wird. Alleine das sollte eigentlich Ansporn genug sein, für diese Möglichkeiten nicht nur dankbar zu sein sondern diese auch zu nutzen…

Habt ihr Euch schon einmal dabei erwischt dass ihr Eure eigenen Veränderungswünsche selbst sabotiert habt? Wie seid ihr Euch auf die Schliche gekommen?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner